Radweg von Ranstadt nach Konradsdorf

„Die Planung des Bundes dauert nun schon 40 Jahre“, beklagt Cäcilia Reichert-Dietzel, die schon manchen Politiker von Bund und Land hat kommen und gehen sehen. Sie selbst setzt sich seit ihren Jugendtagen für dieses Projekt ein. „Ich habe ja am eigenen Leib gespürt, wie gefährlich und anstrengend es war, vom Schwimmbad in Ortenberg oder vom Besuch der Freundin aus Effolderbach nach Hause zu fahren… Für die Schule in Konradsdorf wäre dies ein ganz großer Gewinn!“

Seit der Radwegeausbau „vor Ort“ nun von den Bürgermeisterinnen Pfeiffer-Pantring und Reichert-Dietzel fest in die Hand genommen und von der „Interessengemeinschaft Rad“ unterstützt wurde, nimmt die Planung wieder Fahrt auf. Hessen Mobil arbeitet inzwischen an nur einer Variante. Entlang der Bundesstraße führt die Trasse von Ranstadt aus nach Unterführung der Bundesstraße in der Bergstraße auf der rechten Fahrbahnseite der Bundesstraße bis zum Abzweig Effolderbacher Weg (Feldweg), durch Effolderbach durch und entlang des Naturschutzgebietes Richtung Konradsdorf. Hier wird es eine Unterführung der Bundesstraße geben, die von Rad- und Fußgängern sowie von der Landwirtschaft benutzt werden kann. Diese Planung bedarf vieler Untersuchung und Genehmigung einzelner Behörden.

Ebenso müssen diejenigen, denen Land gehört, freiwillig in den Landerwerb oder Tausch einwilligen. Da sich abzeichnet, dass der Landerwerb schwierig wird, sind die Unterlagen für ein „Planfeststellungsverfahren“ in Vorbereitung; dies soll nach Auskunft von Hessen Mobil bis Ende 2021 abgeschlossen sein.

Was ist das – ein Planfeststellungsverfahren? 

Hier wird über „fremden“ Grund und Boden seitens des Staates eine Planung gelegt. Wenn es also nicht freiwillig möglich ist, das erforderliche Land für die Fahrbahntrasse zu bekommen, erfolgt ein staatlich geregeltes Verfahren, bei dem festgestellt wird, dass die Grundstücke benötigt werden. Es wird dabei auch amtlich festgestellt, wie hoch das öffentliche Interesse ist. Danach werden die Planungen für den konkreten Radwegebau weitergeführt. 

Ohne dieses amtliche Verfahren wird es leider auch keinen Radweg geben. Sobald dieses Verfahren abgeschlossen ist, wird eine Genehmigungsplanung in die Wege geleitet und dann erfolgt der letzte Schritt der Ausschreibung und Vergabe, bevor hier die „Bagger rollen“. Wir müssen also immer noch Geduld haben, aber sind der Realisierung dieses so wichtigen Projektes wieder ein Stück nähergekommen. Vielleicht hat die Nachricht, in Oberhessen 2027 die Landesgartenschau auszurichten, dem Projetk Schwung vermittelt.

Ich setze mich auf jeden Fall dafür ein, Grundstücke seitens der öffentlichen Hand zu erwerben, damit es schneller gehen kann.